Nischen-Fahrräder mit Fun-Faktor: Cruisen, posen und hüpfen statt strampeln
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Cruisen auf dem Boulevard am Strand – oder Stadtrand: Einige Modelle stellen den lockeren Radelspaß in den Vordergrund.
© Quelle: Claude Fougeirol/United Cruiser/
Berlin. Wild geschwungene Oberrohre, ein „Tank“ im Motorrad-Look, lange Sitzpolster, lässige Sitzhaltung oder doch kleine Räder und quirliges Fahrverhalten? Es gibt Fahrräder für die sommerliche Leichtigkeit im Sattel. Räder zum Cruisen und Tricksen, die auch optisch aus dem Rahmen fallen.
Klassiker der Fun-Bikes – das BMX
Immer ein wenig stehend fahren, kleine Hindernisse überspringen, ein bisschen posen, alles dabei: „BMX sind vermutlich die Spaßräder schlechthin“, sagt Thomas Geisler vom Pressedienst Fahrrad (pd-f). „Sowohl für Jugendliche als auch für jung gebliebene Erwachsene ist es eine passende Wahl.“ BMX-Räder haben ihren Ursprung in den USA der 1960er Jahre und erlebten in Europa spätestens Anfang der 1980er Jahre einen Boom.
Typische Merkmale: Kleiner Rahmen, keine Gangschaltung, 20-Zoll-Räder, hoher Lenker mit Querstrebe. Hersteller sind unter anderem Haro, Sunday, Verde Bikes, Sibmx oder United. Deutsche Marken sind etwa Wethepeople oder KHE, die Kompletträder ab rund 470 Euro beziehungsweise 250 Euro anbieten. Auch BMX-ähnliche Bikes mit größerem Rahmen für größere Laufräder gibt es – zum Beispiel von der Marke Surly (Modell Lowside; ab rund 890 Euro). BMX-Gene trägt auch das Dave Dirt Jump mit 26-Zoll-Bereifung von Cannondale (1199 Euro).
Mit langem Sitzpolster – das Mofa 2.0
Als Variante mit Verbrennungsmotor sind Kleinkrafträder, Mofas, einst auch Mokicks genannt, aus der Mode gekommen. Als E-Bike-Variante gibt es ein paar Wiedergeburten. Etwa das UNI MK vom Berliner Hersteller Urban Drivestyle. Das Modell kann bis zu 150 Kilo zuladen – genug für Freund oder Freundin, die auf dem 78 Zentimeter langen Sitz mitfahren können. Optional kann eine Sitzverlängerung geordert werden, dann hat man gut einen Meter Polster unter dem Po. Das Pedelec mit großem runden Frontscheinwerfer kostet ab 2700 Euro.
Zum gleichen Preis gibt es das ähnlich konzipierte E-Bike Lil’Buddy mit Sitzbank für Fahrer und Buddy von Ruff Cycles mit Sitz in Regensburg, laut Hersteller eine Hommage an die Bonanza-Bikes der 1970er Jahre. Kostengünstigere Alternative ist das ZG der amerikanischen Marke Super73 mit geringerer Reichweite, das im August für 1599 Euro auch in Deutschland auf den Markt kommen soll.
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E-Bike im Motorrad-Style: das Uni MK Classic von Urban Drivestyle.
© Quelle: Urban Drivestyle/dpa-tmn
Für Strand und Boulevard - das Cruiser Bike
Sie haben weit geschwungene Rahmenrohre, die Sitzhaltung ist maximal entspannt: Vielleicht kein anderer Fahrradtyp lässt so sehr an Palmen, Sonne und Sandstrand denken wie der Beach Cruiser. Weitere Merkmale: reichlich gefederter Sattel, Ballonreifen, ein breiter, gekrümmter Lenker und oft weit vorn liegende Tretlager. Hersteller sind etwa United Cruiser (Beach Cruiser ab 599 Euro) oder Electra (Cuiser Lux 7D ab 499 Euro).
Fast ein Motorrad – Café Racer – und andere Maschinen: Der Übergang vom Cruiser ist oft gleitend, aber es gibt Fahrradtypen mit vielen Schwüngen in der Rahmengeometrie, bei denen man sofort an ein Motorrad denkt – etwa die typischen Café Racer der 1960er Jahre. So nennt auch Varaneo sein Modell, dass durch gebogenen Lenker, tiefe Sitzbank, große Frontscheinwerfer und Akku im angedeuteten Tank auffällt – Kostenpunkt für das E-Bike: 2690 Euro.
Teurer und mit hochpreisigen Komponenten ausgestattet ist das E-Bike-Modell The Ruffian von Ruff Cycles mit ledernem Cruiser-Sattel, „Tank“, in dem die Batterie sitzt, und jeder Menge Motorrad-Charme (ab 4999 Euro). Ein vollausgestattetes Urbanbike für den Alltagseinsatz, das mit Motorrad-Optik spielt, ist das TRB1 Urban von Besv mit Brose-Mittelmotor (3599 Euro).
Doppelt und dreifach – Spezial-Tandems
Tandems sind schnell, da zwei Beinpaare strampeln – oder mehrere, denn Tandems werden auch für mehrere Beifahrer gebaut. Dass es Renntandems gibt, ist naheliegend, aber auch MTB-Tandems wie von Poison Bikes (Modell Dioxin Sport, ab 2309 Euro) oder Lapierre gibt es (ab rund 3000 Euro), nur: Sie sind selten am Markt, da die Nachfrage äußerst gering ist und Teile wie Federgabeln schwer zu bekommen sind. Vergleichsweise neu sind Gravel-Tandems wie sie zum Beispiel Santana (Modell Journey mit Gravel-Ausstattung: circa 13.000 Euro) oder Co-Motion anbieten (Modell Steelhead, ab 8700 Euro; Modell Kalapuya, ab 9900 Euro).
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Doppelt hält besser: Das Tandem Periscope Scout von Co-Motion.
© Quelle: Co-Motion/dpa-tmn
Damit an Fahrradtouren auch die ganze Familie Spaß hat, wurde das Modell Periscope von Co-Motion (Modell Periscope Scout, 3980 Euro) entwickelt. Weil sich der Sattel hinten sehr tief versenken lässt, können nicht nur Erwachsene die Rolle des Beifahrers übernehmen, sondern auch Kinder ab bereits fünf Jahren und zirka 1,20 Meter Körpergröße. Auch als Tridem oder Triplet, wie sich Tandems für drei Personen nennen, kann es bestellt werden. Vergleichbares Familien-Tandem für drei ist das Modell Cabrio von Santana, das auf Kundenwunsch gebaut wird – auch als Triplet für über 20.000 Euro.
RND/dpa