So baut man ein Vogelhaus für den Garten

Im Winter gehen Rotkehlchen, Meise und Co. auf Futtersuche – ein Vogelhaus kann sie dabei unterstützen.

Im Winter gehen Rotkehlchen, Meise und Co. auf Futtersuche – ein Vogelhaus kann sie dabei unterstützen.

Hannover. Tee aufgießen, Heizung an und vor den Kamin setzen – so mancher Herbstfan freut sich schon auf die gemütliche Jahreszeit. Und so langsam aber sicher bahnt sich der Herbst auch hierzulande seinen Weg in die deutschen Gärten und Wohnzimmer. Während es viele Zugvögel jetzt in wärmere Gefilde verschlägt, verbleiben einige heimische Arten in Deutschland – für sie heißt es spätestens im November: Futtersuche. Und die kann je nach Witterung ziemlich mühselig werden. Grund genug, Meise, Haussperling und Co. in der kalten Jahreszeit mit einem Vogelhaus zu unterstützen, das den Tieren als Futterstelle dient. Eine Anleitung, wie Ihnen das perfekte Vogelhaus im eigenen Garten gelingt.

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Übrigens: Ein Vogelhaus ist nicht das Gleiche wie ein Nistkasten, in dem es sich die Vögel dann im Frühjahr zur Brutzeit gemütlich machen. Letzterer verfügt über ein kleines Einflugloch, das je nach Durchmesser von verschiedenen Vogelarten bevorzugt wird. Ein Vogelhaus hingegen ist in der Regel offen, sodass es von allen Seiten und vielen verschiedenen Besuchern gleichzeitig angeflogen und nach Futteraufnahme wieder verlassen werden kann. Der Kreativität sind hierbei kaum Grenzen gesetzt.

Futterhaus für den Herbst – So fühlen sich Vögel wohl

Einige Volgelarten bleiben den Winter über in Deutschland. Ein Vogelhaus kann enorm bei der Futtersuche helfen.

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Vogelhaus bauen: Diese Materialien eignen sich zum Bau eines Vogelhäuschens

Zunächst einmal ist jedoch Vorsicht geboten bei der Wahl der richtigen Baumaterialien. Für das Grundgerüst des Futterhauses eignen sich am besten übrig gebliebene Holzbretter, Dachlatten oder Kanthölzer. Üblicherweise wird Nadelholz verwendet, da es als besonders witterungsbeständig gilt. Pressplatten und Sperrholz können im Nachhinein mit wetterfestem Holzlack oder schadstoffarmen Acrylfarben behandelt werden, damit ihnen Niederschläge nichts ausmachen. Zur Befestigung der einzelnen Holzelemente werden lange Schrauben oder Nägel benötigt.

Vogelhaus mit Ständer bauen

Je nach Ort, an dem das Vogelhaus am Ende stehen soll, bietet es sich zunächst an, einen robusten und stabilen Ständer zu bauen. Dazu müssen vier Kanthölzer angeschrägt und mithilfe von langen Schrauben oder Nägeln an einem langen Holz befestigt werden. Auf den stützenden Fuß kann nun die Bodenplatte montiert werden. Sie sollte bestenfalls eine Größe von 20 cm mal 20 cm haben und deutlich dicker sein als die Bretter für das Dach. Ein Durchmesser von zwei cm reicht bei den angegebenen Maßen vollkommen aus.

Wenn das Vogelhaus aufgehängt werden soll, können Sie direkt mit der Bodenplatte starten und den stützenden Pfeiler außen vor lassen.

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An den jeweiligen Seiten der Bodenplatte müssen nun fünf cm hohe Holzleisten montiert werden. Sie sorgen dafür, dass das Futter nicht nach jedem Windstoß auf den Boden fällt. Die vier Eckpfeiler, auf die später das Dach montiert wird, sollten eine Länge von 20 cm und einen Durchmesser von zwei cm haben und senkrecht mit Schrauben an den Ecken der Bodenplatte befestigt werden. Nun müssen sie nur noch an das Dach angepasst werden. Dazu sollten die Stützpfeiler an den Oberseiten auf Gehrung gesägt werden. Das heißt, dass die obere Kante so angeschrägt wird, dass man das Dach je nach Neigungswinkel einfach darauflegen und mit Schrauben befestigen kann.

So schützen Sie Ihr Vogelhaus vor Tauben und Raben

Wer sich an dieser Stelle Tauben oder ähnlich große Vogel vom Leib halten möchte, der sollte auf die Höhe des Vogelhauses achten. Je höher das Dach, desto größer werden die Vögel, die sich dann am Futter bedienen. Mit den angegebenen Maßen von 20 cm Länge bei den Dachstützen haben es Tauben, Raben und Co. allerdings ohnehin schwer, an das Futter zu gelangen.

Vogelhaus selbst basteln: So bleibt der Unterschlupf trocken

Ist das erledigt, geht es ans Dach des Futterhauses. Hierzu werden zwei Bretter mit den Maßen 15 cm mal 20 cm benötigt. Damit Regenwasser und andere Niederschläge ohne Probleme abfließen können, werden zunächst die Bretter an den längeren Seiten im 90-Grad-Winkel aneinander geschraubt. Die beiden zum “V” geformten Bretter können nun auf die Gehrung der Stützpfeiler gelegt und montiert werden.

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Der Überstand der Dachplatten ist dabei ganz normal und keineswegs ein Grund zur Sorge. Somit sind das Futter und auch die Vögel vor Regen und anderem Niederschlag geschützt. Für die Wetterfestigkeit kann zum Abschluss noch eine Dachpappe auf das Vogelhaus montiert werden. Der restliche Teil sollte – wie bereits oben erwähnt – mit wetterfestem Holzlack oder schadstoffarmen Acrylfarben bepinselt werden, damit das Vogelhaus auch bei Wind und Wetter robust bleibt.

Sollten Sie ihr Vogelhaus aufhängen, braucht es nun lediglich zwei Ösenschrauben mit Holzgewinde und ein Seil. An den oberen Kanten der Dachkonstruktion werden die Ösenschrauben befestigt und das Seil hindurchgeführt. Anschließend kann das Futterhaus nahezu überall aufgehängt werden.

Von nun an sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Zur Verzierung eignen sich sowohl lösemittelfreie und bestenfalls helle Farben als auch eine Begrünung für das Dach. Dickblattgewächse bieten sich besonders an, da sie keine tiefen Wurzeln schlagen und vergleichsweise wenig Wasser brauchen. Helle Farben sorgen dafür, dass sich das Vogelhaus im Sommer nicht zu stark erhitzt.

Das ist der ideale Standort für ein Vogelhäuschen

Nachdem das Vogelhaus verziert und angestrichen wurde, geht es bereits an die Wahl des idealen Standortes. Der Untergrund sollte nicht uneben sein, damit das Vogelhaus stabil stehen kann. Außerdem gilt es dauerhafte Sonneneinstrahlung zu vermeiden, damit sich der Unterschlupf nicht zu sehr aufheizt.

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Zu nah am Fenster sollte Ihr Vogelhaus ebenfalls nicht stehen, weil die Tiere dann gegen die Scheibe fliegen könnten. Zwei Meter Abstand zum Fenster reichen bereits aus. So können die Vögel weiterhin aus beinahe nächster Nähe beobachtet werden.

Welches Futter gehört in mein Vogelhaus?

Einmal mit dem Füttern der Vögel begonnen, sollte man bestenfalls nicht mehr damit aufhören. Über den Winter ist es für Meise, Haussperling und Co. besonders schwer Futter zu finden, daher verlassen sie sich über die kalte Jahreszeit auf Ihr Futterhaus im Garten. Regelmäßiges Füttern ist also Pflicht!

Bei der Wahl der Mahlzeiten gilt es auch viele Regeln zu beachten. Neben fertigen Vogelfuttermischungen aus dem Tierhandel, kann man die Naschereien der Vögel auch wunderbar selbst zusammenstellen. Besonders geeignet sind Sonnenblumenkerne, Haferflocken, Rosinen oder auch Meisenknödel.

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Essensreste, wie z.B. Speck, Kartoffeln, Wurst oder Käse sind nicht geeignet für Vögel. Sie schaden den Tieren und rufen gesundheitliche Probleme hervor.

So schützen Sie das Vogelhaus und seine Bewohner vor Katzen

Aber nicht nur das falsche Essen kann den Vögeln schaden. Vor allem kleine Vögel fallen immer wieder Katzen zum Opfer. Wird das Vogelhaus in der Nähe von Büschen oder Sträuchern platziert, haben die Räuber leichtes Spiel. Also sollte der Unterschlupf möglichst weit entfernt vom Gestrüpp platziert werden. Hängende Vogelhäuser gelten als besonders ungefährlich.

Vogelhaus reinigen: Das sollten Sie beachten

Um Krankheiten bei den Vögeln vorzubeugen, sollte das Vogelhaus in regelmäßigen Abständen gereinigt werden. Futterreste und Vogelkot müssen dazu mindestens einmal wöchentlich beseitigt werden. Kleine Handbürsten und heißes Wasser eignen sich ideal. Chemische Reiniger könnten zu erheblichen gesundheitlichen Problemen bei Vögeln führen, weil sie die Rückstände durch das Futter aufnehmen könnten. Um sich selbst vor Keimen zu schützen, sollten Sie auf jeden Fall Gummihandschuhe tragen.

RND/nw

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