Expertin über Amoklauf in Texas
In Texas hat ein Amokläufer in einer Grundschule 21 Menschen getötet. Wie kommt es zu solchen Gewalttaten und was geht in den Tätern vor? Im Gespräch mit dem RedaktionsnetzwerkDeutschland (RND) erklärt die forensische Psychologin Karoline Roshdi die Ursachen von Amokläufen und wie sich diese besser verhindern ließen.
Frau Roshdi, in einer Grundschule in Texas hat ein 18-Jähriger 21 Menschen erschossen. Was ist über die Ursachen von Amokläufen wie diesem bekannt?
Über den jetzigen Täter ist noch nicht viel bekannt, man kann zurzeit noch nicht mehr über ihn sagen. Auch verschwimmen manchmal die Grenzen zwischen einem Attentat und einem Amoklauf. In beiden Fällen ist es aber so, dass die Täter einen für sie relevanten Missstand externalisieren, das heißt, dass sie anderen dafür die Schuld geben. Bei einem Attentat ist das mit einer politischen Ideologie verknüpft, bei einem Amoklauf handelt es sich einfach um zielgerichtete Gewalt, die nicht unbedingt politisch motiviert ist. Die Amokläufer informieren sich oft im Internet über andere Taten und Täter, die für sie Vorbilder sind. In einer Art Kriegermentalität wollen sie etwas für die Gruppe der Ausgestoßenen tun. Dazu kommen Gefühle der Hoffnungslosigkeit und Suizidalität.